Meine Beweggründe für das Handeln mit Wein:

Fast 30 Jahre Begeisterung für das Thema Wein haben mich zu der Erkenntnis gebracht, dass die goldene Mitte des Weinkonsums, das ausgewogene Gleichgewicht des Themas „Wein“ in Bezug auf den Anlass seines Ausschenkens – oder wie immer man den Zustand des harmonischen Eingefügtseins des Weingenusses in seine Umgebung nennen mag! – dass diese Balance nur selten gelingt: Allzu häufig ist leider der Anlass des Weingenusses - beispielsweise auf Hochzeiten oder Geburtstagsfesten - so dominant, dass der Wein selbst ein kümmerliches, bedeutungsloses Dasein fristet. Umgekehrt neigt inzwischen mancher Gastgeber dazu, dem Thema "Wein" einen überwertigen Platz einzuräumen: Der Wein selbst wird zum Anlass seines Ausschenkens. Tatsache ist jedenfalls, dass sich sowohl die Einstellungen der Menschen zum Wein als auch das Medium „Wein“ in den vergangenen 30 Jahren deutlich gewandelt haben.

 

Das Mauerblümchen „Wein“ erfuhr in den letzten 3 Dekaden eine rasante Imageveränderung vom stillen, oft recht angestaubten, aber zumindest altmodischen Begleiter zum Prestigeobjekt und Statussymbol. Die Stilrichtung der Weine hatte sich für eine gewisse Zeit ihrer Bedeutung angepasst: dicke, undurchdringliche Boliden, die zu keinem Essen mehr passen, waren das Maß aller Dinge. Darüber hinaus erhoben Heerscharen von Wichtigtuern und Epigonen großer „Weinpäpste“ die Weinkultur und das Wissen um Wein zu einem gesellschaftlichen Zwangsevent mit dem klaren Subtext: Wer verbal nicht mitschwadronieren kann, ist in der Riege der Schönen und Erfolgreichen fehl am Platz.

 

Diese Phase der Weinwelt ist glücklicherweise wieder am Abklingen, die Menschen schätzen vermehrt den unaufdringlichen Tropfen, der sich geschmeidig in den Anlass fügt und der dem Weinliebhaber trotzdem für kurze Momente ein kleines Glück zuteil werden lässt: ein Innehalten und Würdigen der guten Kreszenz, die ihm ins Glas geschenkt wurde, ohne viel Worte darum zu machen! Geblieben von der Unart der Weinangeberei ist leider eine neue, recht unelastische Preishierarchie, die die Klassengesellschaft der Weintrinker zementiert. Wer es sich leisten kann, trinkt eben aus dem gehobenen Regal und für den pekuniär etwas fragiler ausgestatteten Lukullus bleibt – im Gegensatz zu früher! – kaum noch Wein, der weniger kostet, als der Geschmack erahnen lässt.…selbst mit viel Fachkenntnis sind wirkliche Überraschungen diesbezüglich selten geworden.

Dennoch, oder gerade deshalb sehe ich es als Herausforderung, Mitmenschen für Weine zu begeistern, die nicht nur über ein sehr gutes Preis-Genuss-Verhältnis verfügen, sondern auch die erwähnte Unaufdringlichkeit besitzen, die sie häufig erst im zweiten Schluck zu großartigen Weinen werden lässt. Ich hoffe, mir gelingt dies mit meiner Weinauswahl! Ich möchte dabei den Schwerpunkt insbesondere auf folgende Weine legen:

Einwandfrei und nachhaltig produzierte europäische Weine aus dem mittleren Preissegment, unabhängig davon ob konventionell hergestellt oder öko-gelabelt, allen voran aus Spanien (rot) und Deutschland (weiß), die in der Lage und es wert sind, einen diesen Moment des "Innehalten und Würdigen" genießen zu lassen - oder die gar für eine Sekunde eine Art "Alltagsverzauberung" erzeugen! 

 

Natürlich kann und soll meine kleine Weinhandelsunternehmung nicht wie ein konventionelles Weinfachgeschäft betrieben werden: „Große Begeisterung und kleine Margen“ lautet vielmehr mein Motto und somit verzichte ich auf ein Ladengeschäft und aufwendige Versandlogistik. Dennoch freue ich mich natürlich auch auf Kunden außerhalb des Schussentals und bin immer bereit, eine Lösung dafür zu finden, wie der Wein zu Ihnen kommt!

 

Bitte wenden Sie sich bei Fragen

zur Website an den Inhaber:

Andreas Ullrich

a.r.ullrich@t-online.de